Einsatzwissen: Registratur
Im Falle eines Massenanfalls von Verletzten (MAnV) sollen Schadenereignisse bis zu
mindestens 50 verletzten Personen nach rettungsdienstlichen Grundsätzen abgearbeitet
werden. Dies gilt auch für die Registratur und die medizinische Dokumentation. Das
bislang verwendete System der "DRK-Verletztenanhängekarte" genügt
diesen Ansprüchen nicht, daher hat die Berufsfeuerwehr Wuppertal ein neues Registratursystem eingeführt:
Es handelt sich um eine DIN B5 große Klarsichttasche, die mittels einer Kordel mit
Tonka-Schnellverschluß am Patienten befestigt werden kann, z.B. am Handgelenk oder um den
Hals (am Hals bitte nicht zu fest zuziehen). Von einer Befestigung an einer Großzehe ist
Abstand zu nehmen.
Inhalt der Klarsichttasche:
Anwendung
Der sichtende Notarzt entscheidet auf Grund des Verletzungs-/ Erkrankungsmusters des
Patienten über die Einteilung in eine Sichtungskategorie und die entsprechende Farbtafel
wird in der Klarsichttasche nach vorn gesteckt. Die Farbkodierung entspricht dem international
verwendeten Ampelschema (weiß bedeutet "nicht gesichtet"), eine Kurzbeschreibung
der Sichtungskategorien befindet sich auf der Rückseite der Kartentasche.
Auf der Vorderseite (beschreibbar mit handelsüblichen Kugelschreibern, Filz- und
Bleistiften) sollten möglichst viele Informationen über den Patienten und eine
Kurzbeschreibung der Erkrankung/ Verletzung eingetragen werden.
Spätestens ab dem Behandlungsplatz sollte jetzt eines der einliegenden DIVI-Protokolle
geführt werden.
Registriernummern
Alle Patientenunterlagen und z.B. ein Beutel mit Patienteneigentum sind mit der auf
der Klarsichttasche aufgeklebten Registriernummer zu versehen. Hilfreich ist hier auch der
Satz Aufkleber mit Registriernummern in der Tasche, der auch die Eingangs- und
Ausgangsregistratur am Behandlungsplatz deutlich vereinfacht.
Plädoyer für eine sorgfältige Registratur
Eine gute Registratur ist die halbe Miete im Falle eines Großschadenereignisses und
dient, neben der schnellen und organisierten Abwicklung eines Rettungseinsatzes und der gezielten
Information der Angehörigen, besonders auch der rechtlichen Absicherung von uns Helfern!
Bei Fragen bitte nicht zurückhalten und dumm sterben, sondern e-mail schreiben oder mich
ansprechen.
Jan Hackemann