Übung der 5. Bereitschaft vom 30.09. bis 01.10.2005 auf dem Truppenübungsplatz Daaden, Westerwald
Die 5.Bereitschaft wurde im Jahr 2003 auf Weisung des Landes aufgestellt. Mit den Bereitschaften im Land Nordrhein-Westfalen wurden Strukturen zur vorgeplanten überörtlichen Hilfe geschaffen und die Bereitschaften können landes-/ oder auch bundesweit in den Einsatz geschickt werden.
Die 5. Bereitschaft wird durch Einheiten der Städte Remscheid, Solingen und Wuppertal gebildet. Sie besteht aus der Einsatz- / Bereitschaftsleitung und 5 Zügen der Feuerwehr. Bei den einzelnen Zügen handelt es sich um den Alarmzug (1.Zug), drei Ergänzungszügen zur technischen Hilfeleistung und Brandschutz und dem 5. Zug (Logistik).
Die Ergänzungszüge werden je nach Lage, bzw. Anforderung mit in den Einsatz genommen. Die Malteser in Wuppertal erhielten schon in der Planungsphase den Auftrag, den Eigenschutz in der 5. Bereitschaft sicherzustellen. Hierzu forderte die Stadt Wuppertal den ATrKw W-8511 an. Er ist im 5. Zug (Logistik) eingestellt. Hinzu kommt bei Bedarf seit 2005 noch der RTW W-KS 805, um im Einsatzfall auch den Transport von Verletzten durchführen zu können.
Seit Ende 2005 ist als 6. Zug eine Einsatzeinheit des Katastrophenschutzes eingeplant worden, die bei Bedarf mitgeführt werden kann. Damit ist die 5. Bereitschaft zur Zeit die einzige im Land, die nicht nur technische Hilfe leisten, sondern auch eine sanitäts- und betreuungsdienstliche Aufgabe übernehmen kann. Diese Einsatzeinheit wird wechselweise durch die Wuppertaler Hilfsorganisationen gestellt.
Treffpunkt war am Freitag, den 30.09.2005 der Exerzierplatz der ehemaligen General Oberst Höppner Kaserne in Wuppertal Ronsdorf. Hier wurden die fünf Züge und die Einsatzleitung entsprechend der Marschfolge aufgestellt, was bei mehr als 35 Fahrzeugen schon eine kleine logistische Herausforderung darstellte.
Von hier ab ging es dann nach einer kurzen Einweisung durch den Verbandführer um 13:00 Uhr mit Polizeibegleitung (bis zur Autobahn) als Verband auf die Reise. Fahrstrecke war die BAB 1 und die BAB 45 bis zur Anschlussstelle Haiger-Burbach.
Während der 3., 4. und 5 Zug noch eine Tankstelle an der Autobahnabfahrt blockierten und anschließend in die Kaserne Stegskopf auf dem Truppenübungsplatz einrückten, waren der 1. und 2. Zug bereits im Einsatz und schützten ein Dorf auf dem Übungsplatz vor einem (imaginären) nahenden Waldbrand.
Die Malteser erhielten nach dem Eintreffen in der Kaserne den Auftrag, ein Sanitätszelt aufzubauen und einzurichten, in dem Patienten aller Sichtungskategorien behandelt werden könnten. Hierzu konnte ein vorhandenes Schleppdach genutzt werden. Oberstes Gebot war jedoch, dass der RTW auf jeden Fall ständig einsatzbereit bleiben musste. Denn es waren ja schon Einsatzkräfte bei der Arbeit.
So wurde aus dem Schleppdach eine kleine Rettungswache mit Behandlungszelt, Materialwagen und Rettungswagen. Vor dem Zelt ist ein Teil des Personals zu sehen. Im Zelt standen ein Intensivplatz mit maschineller Beatmung, Überwachung (niBp, SpO2, EKG/Defi & BZ), ein weitere Behandlungsplatz, drei Liege- und vier Sitzplätze zur Verfügung. Die hierzu nötige Ausstattung (und noch viel mehr) wird standardmäßig auf dem ATrKw mitgeführt.
Zur gleichen Zeit baute auch die Verbandsführung die Führungsstelle auf. Sie bestand aus dem Abrollkontainer Funk, der mobilen Besprechungseinheit und einem MTF.
Gegen 20:00 Uhr endete die Übung für diesen Tag. Nach dem abendlichen Grillen nutzten wir die Zeit zu einem gemütlichen Zusammensein im Zelt und zum Erfahrungsaustausch mit Kollegen im Schein der Petromax.
Der nächste Tag war leider so sehr verregnet, dass das vorgesehene Übungsprogramm "etwas" gestrafft wurde.
Das Sanitätszelt wurde nach dem Frühstück abgebaut, so dass der Arzttruppwagen wieder komplett war. Im Laufe des Vormittags wurden dann auch der ATW und RTW zu einer übenden Gruppe gerufen - im Rahmen der Übung, "echte" Verletzte gab es keine. Da aber auch dieser Übungsteil vor Ort im wahrsten Sinne des Wortes ins Wasser gefallen ist, konnten wir leider nicht mehr tätig werden.
Im späteren Vormittag zeigte dann auch die Bundeswehr, dass sie über durchaus eindrucksvolle Fahrzeuge verfügt - die nicht alle oliv sind.
Gegen Mittag wurde noch gemeinsam das Mittagessen eingenommen und anschließend rollte der gesamte Verband zurück in die Heimat. Diesmal über die BAB45, BAB4, BAB3 und BAB 46.
Aber im nächsten September geht es wieder los, zur nächsten gemeinsamen Übung der 5. Bereitschaft. Dann hoffentlich bei besserem Wetter. Auf dass es im Radio wieder heißt, "auf der Autobahn wird es rot - die Feuerwehr führt ihre Autos aus". Dies waren die Worte des WDR bei der ersten Marschübung im Frühjahr 2005.
MK